Im Mai 2025 schloss das IWES-Team mit unseren Projektpartnern Bruce Lankford und Shavkat Kenjabaev eine fünftägige Sondierungsmission nach Usbekistan ab. Diese war Teil der von der Weltbank finanzierten CAWEP-Machbarkeitsstudie zur Modernisierung der Bewässerungspraktiken in Zentralasien. Die Reise war eine wirkungsvolle Mischung aus politischem Dialog und praktischen Feldbesuchen und schloss die Lücke zwischen Strategie und Praxis.
Die Woche begann in Taschkent, wo wir konstruktive Treffen mit dem usbekischen Ministerium für Wasserressourcen und dem Landwirtschaftsministerium abhielten. Beide Ministerien erkannten die Grenzen der veralteten Bewässerungsnormen von 1987 an und bekundeten ihr Interesse an der Entwicklung einer digitalen, evidenzbasierten Alternative. Das Ziel: ein System, das in Echtzeit auf den Wasserbedarf der Nutzpflanzen bei zunehmender Wasserknappheit reagiert.
Mit diesem Auftrag reiste das Team nach Andischan. Dort besuchten wir Baumwollfelder, die Tropfbewässerung in Kombination mit Mulchtechniken einsetzen. Dadurch lässt sich der Wasserverbrauch drastisch auf nur 1.200 m³/ha pro Saison reduzieren. Lokale Partner der AIAA School of Irrigators zeigten, wie diese Methode auch die traditionellen Bewässerungszyklen von zehn auf nur einen Tag verkürzt und gleichzeitig die Erträge um 14–17 Zentner pro Hektar steigert.
Die Interviews mit Landwirten bestätigten das Potenzial moderner Systeme, wiesen aber auch auf die Notwendigkeit regulatorischer Reformen, verbesserter technischer Unterstützung und angepasster Steuerpolitiken hin, um die Effizienzgewinne nachhaltig zu gestalten.
Zurück in Taschkent brachte das Team wichtige Forschungs- und Technikinstitute zusammen, darunter TIIAME NRU, SIC ICWC, FAO und Uzbekcosmos. Ziel der Zusammenarbeit ist die Schaffung einer einheitlichen Datenpipeline, die satellitengestützte Evapotranspirationskartierung mit landwirtschaftlichen Sensoren verbindet. Dieser datenbasierte Ansatz würde eine leistungsbasierte Wasserzuteilung und -besteuerung ermöglichen, die sich am tatsächlichen Wasserverbrauch der landwirtschaftlichen Betriebe orientiert.
Die FAO bezeichnete das geplante AquaCrop-Pilotprojekt als ideales Testfeld für diese aktualisierten Normen. Uzbekcosmos bot seine Kartierungsinfrastruktur zur Unterstützung dieser Vision an. Die Partner befürworteten gemeinsam konzipierte Pilotprojekte und Datentransparenz als Grundlage für ein zukunftssicheres Wassermanagement in Usbekistan.
Als Usbekistan das Jahr 2025 zum Jahr des Umweltschutzes und der grünen Wirtschaft erklärte, bekräftigte diese Mission, dass der Weg in eine grünere Zukunft mit Zusammenarbeit, offenen Daten und skalierbarer Innovation beginnt.